Was ist Porenbeton?

Woraus Porenbeton besteht und wie er gemacht wird

Der Wandbaustoff Porenbeton besteht zu 60 bis 85 Volumenprozent aus Luft. Das Feststoffmaterial ist überwiegend aus einem kristallinen Bindestoff aufgebaut, den die Mineralogen Tobermorit nennen. Außerdem findet man feine Quarzkörner und einige andere mineralische Bestandteile, die aber nur in geringen Anteilen vorhanden sind. Der Bindestoff Tobermorit besteht chemisch betrachtet aus Siliziumdioxid, Calciumoxid und H2O (Wasser). Tobermorit verleiht dem Porenbeton seine außergewöhnliche Festigkeit trotz des hohen Anteils an Porenvolumen. Das Bild zeigt Tobermoritkristalle, wie sie im Innern der kleinen Luftporen unter dem Rasterelektronenmikroskop zu sehen sind. Tobermoritkristalle

Als Rohstoffe werden gebrannter Kalk, Quarzsand und Wasser benötigt. In der Regel werden aber auch Zement und Gips bzw. Anhydrit, sowie als teilweiser Ersatz für Quarzsand Hüttensand oder Flugasche eingesetzt. Die letztgenannten Rohstoffe sowie der Quarzsand liefern das Siliziumdioxid für die Tobermoritbildung, während Calciumoxid in Form von gebranntem Kalk bereitgestellt wird. Wird Zement benutzt, so trägt dieser überwiegend ebenfalls Calciumoxid aber auch einen Anteil Siliziumdioxid bei. Zusammen mit Wasser sind damit die wesentlichen Komponenten zur Herstellung von Porenbeton vorhanden.

Doch wie kommt die viele Luft in dieses Baumaterial? Die veraltete Bezeichnung Gasbeton gibt hierzu einen kleinen Hinweis. Es wird in der Regel, ähnlich dem Kuchenbacken mit Backpulver, ein gasbildendes Pulver benutzt. Zum Einsatz kommt heutzutage meist Aluminiumpulver in pastöser Konsistenz, das nach dem Vermischen mit den anderen Rohstoffen in der dann vorliegenden Mörtelmischung Wasserstoffgas bildet.
Makroporen Es entstehen zahllose, ca. 1 mm große Gasporen, die die Mischung auf das gewünschte Volumen aufblähen. Dieser Vorgang wird in großen Wannen durchgeführt. Da Wasserstoff ein sehr leicht flüchtiges Gas ist, wird er sehr rasch durch Luft ersetzt.

Schon während des Blähprozesses steift das Material an, es erwärmt sich außerdem auf über 80°C. Nach einer gewissen Ruhezeit ist die Festigkeit ausreichend, um das Material in die gewünschten Produktgrößen zu zerteilen. Hierzu benutzt man Drähte ganz ähnlich wie bei Eierschneidern.

Da einfaches Erhärten lassen bei Raumtemperatur und an Luft nicht zur Bildung des Bindestoffes Tobermorit führt, muss als letzter Schritt der Herstellung das Material einer so genannten Dampfhärtung unterzogen werden. Diese erfolgt in Dampfdruckkesseln unter Sattdampfbedingungen bei 180 bis 200°C. Nach einigen Stunden ist der Porenbeton fertig. Dabei wurde alles Calciumoxid für die Bildung des Tobermorits verbraucht, nur vom Siliziumdioxid bleibt ein größerer Rest in Form von kleinen Quarzkörnern übrig.



Letzte Änderung | last changed: 11.01.2012